Preis pro Set (2,5kg Arboflex + 0,5l Voranstrich LX60 + 1 Stk. Schleifvlies)
inkl. MwSt. zzgl.
ARBO-FLEX ist eine Stammschutzfarbe speziell zur Vermeidung/ Verringerung von thermischen Rindenschäden durch Hitze oder Frost an Laubhölzern. Der Anstrich wurde vor über 10 Jahren für das öffentliche Grün entwickelt und hat sich seitdem bewährt. Bislang war das Produkt allerdings nur für den Profi-Bereich in entsprechend großen Abpackungen erhältlich.
Seit April 2012 gibt es nun für den Haus- und Kleingartenbereich ein 2,5 kg Gebinde Arbo-Flex - einschließlich des Voranstriches LX60 und eines Schleifvlieses zur Stammreinigung -
exklusiv in diesem Shop.
ARBO-FLEX schützt die Rinde mit einem Anstrich erstmals im Winter und Sommer über einen Zeitraum von 5 Jahren!Damit wird dem Stamm erstmalig die Möglichkeit gegeben, sich über diesen Zeitraum langsam den veränderten Strahlungsverhältnissen anzupassen.
An den vor 10 Jahren gestrichenen Bäumen traten bisher keine thermischen Rindenschäden auf. Im (Streu) Obstanbau werden jüngere Bäume als im GaLaBau gepflanzt. Schützende Borkenstrukturen bilden sich deutlich später und können einen Folgeanstrich nach 4-5 Jahren erforderlich machen.
Häufige Fragen:
Wie entstehen thermische Rindenschäden? Bei der Pflanzung von Jungbäumen dadurch, dass der Baum aus dem geschützten Quartier der Baumschule plötzlich als Solitär der Sonne ausgesetzt ist. Bei älteren oder Altbäumen dadurch, dass bisher beschattete Stammteile freigestellt werden. In Baumkronen an den Ästen durch starken Rückschnitt oder Astausbrüche.
Thermische Rindenschäden sind in der Regel südwestexponiert.
Man unterscheidet (vereinfacht):
- den klassischen echten Frostriss
Spannungsriss, meist nach sehr kalten Nächten mit darauffolgendem Temperaturanstieg an einem Sonnentag
- Sommersonnennekrose (Sonnenbrand, Rindenbrand)
Rindenüberhitzung und flächiges Ablösen der Rinde
- Wintersonnennekrose (Frostplatte)
Häufig im Januar, wenn im Rahmen eines Warmlufteinbruches über mehrere Tage der Baum mit der Umstellung auf den Laubaustrieb beginnt (Frostenthärtung). Bei nachfolgendem Frost erfriert die Rinde flächig.
Beide Formen der Sonnennekrose ähneln sich im Erscheinungsbild. Da sich die Rinde in der Regel nicht sofort löst, sondern an der Stelle meist erst einmal eine Abflachung des Stammes sichtbar wird, ist die Unterscheidung schwierig.
Ein einziger Tag mit einer Extremtemperatursituation ist für die Entstehung eines thermischen Rindenschadens ausreichend!
Warum ist ein Schutz der Rinde im Sommer erforderlich?
Das Kambium des Baumes stirbt bei einer Temperatur von ca. 45°C ab. Diese wird bei einer Lufttemperatur von ca. 30°C bis 35°C im Schatten erreicht. Solche kritischen Werte wurden zum Teil schon im Mai gemessen! Bäume können sich diesen Strahlungsverhältnissen am Standort anpassen.Dafür benötigen sie Zeit. Nach bisherigen Erkenntnissen mindestens 5 Vegetationsperioden.
Arbo-Flex unterstützt diese Anpassung bei neu gepflanzten jungen oder freigestellten älteren Bäumen.
Gibt es andere Ursachen für Rissbildungen oder Rindenablösungen?
- unechte Frostrisse (alte überwallte Schäden im Holz)
- Pilzinfektionen --> Verticillium verursacht im öffentlichen Grün erhebliche Schäden an der Rinde, die bis zum Absterben des Baumes führen; Phytophthora, durch Klimaveränderungen und weltweiten Pflanzenhandel gewinnt dieser Schaderreger zunehmend an Bedeutung
- zu tiefes Pflanzen
fördert die Empfindlichkeit gegenüber Frostrissen und Sonnennekrosen
- Nährstoffmangel
unzureichende Nährstoffversorgung (besonders K und P) kann zu unausgereiftem Holz und damit zu einer hohen Frostempfindlichkeit führen
- …
Wann werden die Bäume geschützt?
Unmittelbar nach der Pflanzung! Ebenso wichtig ist ein Schutz vom Ausheben in der Baumschule bis zur Pflanzung (Zwischenlager). Ist dies nicht mit der Farbe möglich, hat ein vorübergehender Schutz z.B. mit einer Schilfmatte zu erfolgen. Dies gilt auch, wenn der Baum wegen ungünstiger Witterung nicht eingestrichen werden kann.
Hilft Arbo-Flex auch gegen andere Schäden?
Die Farbe reduziert nur das Risiko von Frost- und Hitzeschäden. Sie bietet keinen Schutz gegen Insekten, Pilzbefall etc.. Ebenso kann eine verminderte Baumvitalität, verursacht z.B. durch Trockenstress, unzureichende Nährstoffversorgung oder zu tiefes Pflanzen mit dem Anstrich nicht behoben werden.
Interessant ist eine Beobachtung aus Österreich. So teilte Költringer auf der Salzburger Winterfachtagung für Obstbau, Boden- und Pflanzenschutz 2011 mit, dass bei Marillen durch das Weißeln des Stammes im Spätwinter der Blühbeginn um 10 bis 14 Tage verzögert wurde - damit konnten Frostschäden deutlich vermindert werden!
Welche Baumarten sind besonders gefährdet?
Im Bereich des öffentlichen Grüns gilt eine Baumpflanzung ohne thermischen Rindenschutz grundsätzlich als nicht fachgerecht. Lediglich bei Pionierbaumarten wie der Birke mit der weißen Rinde sind bisher keine Schäden bekannt, wenn kein Anstrich erfolgte.
Ältere Bäume sind gefährdet, wenn der Stamm plötzlich freigestellt wird. Gleiches trifft auf die Krone zu, wenn durch Starkastausbrüche oder Rückschnitte Kronenteile stark besonnt werden.
Im Obstbau ist besonders das Steinobst gefährdet.
Über Rindenrisse erfolgt eine Infektion durch das Bakterium Pseudomonas-syringae und kann in kurzer Zeit den Baum schädigen bzw. zum Absterben bringen. Diese Infektionsgefahr über Frostrisse kann durch Stammweißeln deutlich reduziert werden.
Ein Schutz wird mindestens bis zum 6./7. Standjahr empfohlen.
Warum benötigt man den Voranstrich?
Umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass ohne Reinigung der Rinde und den Voranstrich eine 5 jährige Haltbarkeit von Arbo-Flex nicht erreicht wird. Das Schleifvlies entfernt lose Rindenpartikel und eventuellen Bewuchs durch Moose u.ä.. Der Voranstrich verbessert die Haltbarkeit deutlich. Ohne diese ersten beiden Arbeitsschritte hält Arbo-Flex zum Teil nur 2 Jahre.
Verbrauchskalkulation:
Bei einem Schutzzeitraum von 5 Jahren ist ein Anstrich mit Arbo-Flex einschließlich des Voranstriches mit LX 60 erforderlich.
Bei herkömmlichen Kalkanstrichen wären 10 bis 15 Behandlungen erforderlich.
Beispiel:
Pro m² Rindenfläche benötigt man etwa 1 kg Arbo-Flex
Obstbaum, Durchmesser 3 cm, Streichhöhe 1,5 m
Rindenfläche = Durchmesser x 3,14 x Höhe
= 0,03 m x 3,14 x 1,5 m
= 0,141 m²
= 0,141 kg Arbo-Flex
Rahmenbedingungen für die Anwendung:
Wie die bisher bekannten Baumfarben ist auch Arbo-Flex wasserbasiert.
- Der Anstrich erfolgt zweckmäßigerweise ab + 10°C Außentemperatur.
- Der Stamm sollte trocken und nicht gefroren sein.
- Arbo-Flex wird deckend auf den Voranstrich aufgetragen, wenn dieser trocken (griffest) ist
- In der Antrocknungsphase darf es nicht regnen.
- Pinsel: für den Profibereich gibt es einen Winkel-Rundpinsel, der deutlich mehr Farbe aufnimmt als ein vergleichbarer Flachpinsel. Wichtig ist, einen Pinsel mit weichen Borsten zu verwenden, damit die Farbe deckend aufgestrichen werden kann.
- Arbo-Flex nicht verdünnen, nur gründlich aufrühren!